Mit iOS 16.2 hat Apple das wohl letzte iPhone-Update in diesem Jahr veröffentlicht, das ab sofort für alle iPhone-Nutzer zum Download bereitsteht. Und wie es sich gehört, hat das Punkt-Update nicht nur Fehlerbehebungen und Leistungsverbesserungen, sondern auch zahlreiche neue Funktionen fürs iPhone im Gepäck. Welche neuen Features mit iOS 16.2 jetzt auf euer iPhone kommen, zeigen wir euch im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Neue Freeform-App
Anders als bei den letzten beiden kleineren Wartungsupdates hat das soeben veröffentlichte iOS 16.2 wieder einige neue iPhone-Funktionen mit an Bord. Über viele der nun offiziell verfügbaren Features haben wir bereits im Rahmen der Beta-Testphase berichtet.
Zu den spannendsten Neuerungen gehört zweifelsohne die neue Freeform-App. Die neue Produktivitäts-App versteht sich als digitale Arbeitsfläche, auf der mehrere Nutzer gemeinsam und in Echtzeit arbeiten können. Dort können diverse Inhalte wie z. B. Fotos, Videos, Audio, PDFs, Dokumente und Weblinks zur Leinwand hinzufügt und von allen Teilnehmern gesehen und bearbeitet werden. Dem Ganzen sind keine Grenzen gesetzt, denn das virtuelle Whiteboard ist nicht auf eine Seitengröße beschränkt, sondern kann beliebig erweitert werden.
So können dann z. B. Mitarbeiter bei Brainstorming-Sessions ihren Ideen freien Lauf lassen und müssen sich keine Sorgen um das Format machen. Eine wirklich nützliche neue App, die neben iPad und Mac nun auch auf dem iPhone verfügbar ist. Wie ihr die App auf eurem iPhone nutzen könnt, haben wir euch letztens bereits in diesem Video gezeigt:
Apple Music Sing
Eine weitere tolle und erst kürzlich von Apple kommunizierte Neuerung ist das neue Karaoke-Feature „Apple Music Sing“. Basierend auf der bereits bekannten Option, sich Liedtexte synchron zum aktuell spielenden Song anzeigen zu lassen, ermöglicht es die neue Funktion nun auch in echter Karaoke-Manier mit der eigenen Lieblingsmusik mitzusingen. Mittels eines neuen Mikrofon-Buttons, der sich per Fingertipp in einen Schieberegler verwandelt, lässt sich dann die Gesangslautstärke in kompatiblen Songs reduzieren, sodass die eigene Stimme an die Stelle des Originalsängers treten kann.
Neben einem aktiven Apple Music Abo wird dafür mindestens ein iPhone 11 oder ein iPhone SE der dritten Generation vorausgesetzt. Wer die Funktion am heimischen Fernseher über Apple TV nutzen will, benötigt zudem den neuesten Apple TV 4K (2022). Warum es auf älteren Versionen der Set-Top-Box nicht klappt, verrät Apple nicht.
iPhone Sperrbildschirm
Mit iOS 16.2 halten auch neue Sperrbildschirm-Features Einzug auf dem iPhone. So haben iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max Nutzer ab sofort die Möglichkeit, das Always-On Display noch dunkler und simpler zu gestalten. Das funktioniert, indem man optional die Anzeige von Hintergrundbildern und Benachrichtigungen im Lockscreen deaktiviert. Nur das Datum, die Uhrzeit und eventuelle Widgets werden dann noch vor einem schwarzen Hintergrund angezeigt.
Zu finden sind die neuen Optionen „Hintergrund anzeigen“ und „Mitteilungen einblenden“ in der Einstellungen-App unter „Anzeige & Helligkeit“ -> „Immer eingeschaltet“, wo sie sich mit einem Tipp auf den Schalter an- und ausschalten lassen.
Zudem erwartet euch ein neues Schlaf-Widget für den Sperrbildschirm, das schlafrelevante Daten wie die Schlafqualität und die Zeit, die man im Bett verbracht hat, veranschaulicht. Das Widget greift dazu auf die Daten aus der Health-App und von der Apple Watch bzw. anderen Geräten, die der Schlaferfassung dienen, zurück.
Außerdem ist ein neues Medikamente-Widget für den Lockscreen an Bord, das ebenfalls mit der Apple Health-App zusammenarbeitet und in zwei verschiedenen Größen verfügbar ist. Dieses erinnert euch daran, etwaige Medikamente einzunehmen und erlaubt einen schnellen Zugriff auf euren Einnahmeplan in Apples Gesundheits-App.
Notruf SOS via Satellit
Das neue Sicherheitsfeature für alle iPhone 14 Modelle soll es in Not geratenen Nutzern ermöglichen, einen Notruf über eine Satellitenverbindung abzusetzen, selbst wenn kein Mobilfunk- oder WLAN-Empfang verfügar ist. Damit will Apple für mehr Sicherheit und „ein bisschen mehr innere Ruhe“ sorgen, z. B. bei Reisen in abgelegenere Regionen ohne Mobilfunkabdeckung.
Konkret wird dabei – nach Beantwortung einiger kurzer Fragen zur eigenen Notsituation – ein Hilferuf per Textnachricht an einen Rettungsdienst verschickt. Um die Verbindung mit einem Satelliten herzustellen, muss das iPhone nur gen Himmel gehalten und den Anweisungen am Screen gefolgt werden. Laut Apple soll das Senden und Empfangen solcher Nachrichten bei guten Bedingungen nur 15 Sekunden dauern.
AirDrop: Nach 10 Minuten zurück zu „Nur Kontakte“
Nicht unerwähnt lassen, wollen wir auch die nicht ganz unstrittige Änderung der „Für jeden“-Option des AirDrop-Features. Diese kehrt nämlich fortan immer nach 10 Minuten automatisch zur „Nur für Kontakte“-Option zurück und verhindert somit, dass man jederzeit auch von fremden Personen, die ein iPhone besitzen und nicht in der eigenen Kontaktliste gespeichert sind, Daten – z. B. Fotos oder Videos – via Airdrop empfangen kann.
Apple wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, sich zum Handlanger der chinesischen Regierung gemacht zu haben, die auf diese Weise die nicht nachverfolgbare Verbreitung regierungskritischer Inhalte zu unterbinden versucht. Apple argumentiert hingegen, dass so unerwünschte Anfragen zum Empfangen von Inhalten fremder Personen vermieden werden können. Die dauerhafte Empfangsbereitschaft von AirDrop ist ab iOS 16.2 jedenfalls nicht mehr gegeben.
Weitere Neuerungen und Fehlerbehebungen
Wie immer wird auch das neue iOS 16.2 Update auch von den sogenannten „Release Notes“ begleitet, in denen nochmal sämtliche Neuerungen, Änderungen, Verbesserungen und Fehlerbehebungen in Listenform aufgeführt werden. Wie dem Beipackzettel weiterhin zu entnehmen ist, hat Apple mit dem Update die folgenden Punkt adressiert:
Game Center
- Im Game Center wird SharePlay für Mehrspielerspiele unterstützt, sodass du zusammen mit den Teilnehmenden eines Facetime-Anrufs spielen kannst.
- Mit dem Widget „Aktivität“ siehst du direkt auf dem Home-Bildschirm, was Freund:innen spielen und welche Erfolge sie in Spielen feiern.
Home
- Verbesserte Zuverlässigkeit und Leistung bei der Kommunikation zwischen Smarthome-Zubehör und Apple-Geräten.
Verbesserungen und Fehlerbehebungen
- Die verbesserte Suche in „Nachrichten“ ermöglicht es dir, Fotos basierend auf ihren Inhalten zu suchen. z. B. einen Hund, ein Auto, eine Person oder einen Text.
- Mit der Einstellung zum neu Laden und Anzeigen der IP-Adresse können Benutzer:innen des iCloud Privat-Relays den Dienst für eine bestimmte Website in Safari vorübergehend ausschalten.
- Dank der Teilnehmerzeiger In „Notizen“ kannst du live verfolgen, welche Änderungen Personen in einer geteilten Notiz vornehmen.
- Optimierte Unfallerkennung auf den iPhone 14- und iPhone 14 Pro-Modellen.
- Ein Problem wird behoben, bei dem manche Notizen nach vorgenommenen Änderungen nicht via iCloud synchronisiert werden.
iOS 16.2 Update installieren
Bevor ihr das Update installiert, solltet ihr vorher am besten noch ein iPhone Backup (via iCloud bzw. iTunes) erstellen, damit eure Daten nicht verloren gehen, falls beim Update etwas schliefläuft. Welche Dinge ihr vor der Aktualisierung außerdem noch unbedingt beachten solltet, verraten wir euch in diesem Beitrag.
Wer nicht warten möchte, bis die Update-Automatik die Aktualisierung in den nächsten Tagen von alleine durchführt, begibt sich in die Einstellungen-App unter „Allgemein“ -> „Softwareupdates“. Mit einem Fingertipp auf „Laden und installieren“ wird der Download gestartet.