Rund sechs Wochen nach dem Release des funktionsreichen iOS 15.2 Updates hat Apple mit iOS 15.3 am Mittwochabend das nächste größere iPhone-Update zum Download bereitgestellt. Neben ein paar kleineren Änderungen steht diesmal insbesondere das Schließen von Sicherheitslücken auf dem Plan. Darunter ein Bug im Safari-Browser, der eure persönlichen Daten ernsthaft in Gefahr bringen könnte.
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iOS 15.3 installieren – so geht’s
Wie immer könnt ihr die Aktualisierung kabellos am iPhone in der Einstellungen-App unter „Allgemein“ → „Softwareupdates“ anstoßen. Mit einem Tipp auf „Laden und installieren“ startet ihr den Download. Achtet dabei darauf, dass euer iPhone mindestens zur Hälfte aufgeladen ist oder schließt es via Ladekabel an den Strom an. Noch einmal zur Erinnerung: Für den Fall, dass etwas beim Update-Prozess schiefläuft, was leider immer mal vorkommen kann, solltet ihr sicherheitshalber vorab ein iCloud Backup bzw. iTunes Backup erstellen.
iOS 15.3 schließt Safari-Sicherheitslücke
Vor einigen Tagen ging die Meldung rum, dass iPhone-Nutzer, auf deren Geräten iOS 15 installiert ist, einer ernstzunehmenden Bedrohung in Apples Safari-Browser ausgesetzt sind. Konkret geht es darum, dass beim Internetsurfen sowohl der Browserverlauf – also die Webseiten, die angesteuert wurden – als auch die Google-ID der User von Webseiten ausspioniert werden konnte. Verantwortlich dafür ist ein Datenleck in einer von Safari verwalteten Datenbank (IndexedDB), das Webseiten den Zugriff auf kürzlich besuchte URLs und persönliche Daten eines Nutzers erlaubt. Da Apple mit iOS 15.3 die Schwachstelle nun stopft, solltet ihr das Update zeitnah installieren, um auf der sicheren Seite zu sein. iOS 14 Nutzer sollen dem Vernehmen nach allerdings nicht von dem Fehler betroffen sein (via 9to5mac).
iOS 15 Update-Zwang, Privat-Relay Hinweis, Display-Tausch Warnung & mehr
Auch die Option immer zwischen iOS 15 oder weiterhin iOS 14 auf dem eigenen Gerät wählen zu können, ist im Zuge des iOS 15.3 Update endgültig dem Rotstift zum Opfer gefallen. Seit der Einführung von iOS 15 hatten Nutzer die Möglichkeit, sich gegen den Sprung auf Version 15 zu entscheiden und mit iOS 14 weiterzuarbeiten und nur relevante Sicherheitsupdates zu erhalten. Damit ist nun Schluss, denn die Wahlmöglichkeit hinsichtlich der bevorzugten iOS-Version wird nun nicht länger angeboten. Die Option neben der neuesten Software-Version auch auf iOS 14.8.1 zu aktualisieren, ist wie beim letzten iOS 15.2.1 Update nicht mehr vorhanden. Apple hat sich offenbar nun doch dafür entschieden, allen Usern immer den Download der neuesten iOS-Version aufzuerlegen. Schlecht für alle, die gerne den älteren und erprobten iOS-Builds ihr Vertrauen schenken. Hier spielen sicherlich auch die in letzter Zeit häufiger auftretenden Sicherheitslücken in der iPhone-Software eine Rolle, deren Behebung Apple einiges an Ressourcen kosten dürfte.
Weiterhin soll Apples quasi VPN-Funktion Privat-Relay, welche dafür sorgt, dass im Netzwerk aufgerufene Webseiten und eure IP-Adresse unsichtbar bleiben, in seine Schranken verwiesen werden. Die iCloud+ Datenschutz-Funktion, die verhindern soll, dass Netzwerkbetreiber und Websites eure Netzwerkaktivitäten nachvollziehen können, um ggf. ein Profil von euch zu erstellen, muss jetzt von eurem Mobilfunkanbieter unterstützt werden. Andernfalls kann der Dienst nicht genutzt werden. Einen entsprechenden Hinweis, ob euer Provider die Nutzung von Privat-Relay erlaubt, findet ihr fortan in der Einstellungen-App unter [euer Name] → „iCloud“ → „Privat-Relay“. Bislang scheinen vor allem US-Kunden von der Änderung betroffen zu sein. Ob die Einschränkung auch hierzulande greift, konnten wir zumindest auf unseren Geräten noch nicht verifizieren.
Außerdem erscheint nun auch auf iPhone SE 2 Modellen ein Hinweis, falls im Rahmen eines Display-Tauschs keine Originalteile verwendet wurden. Auch hat Apple die Warnmeldung in der Nachrichten-App bei Fotos mit sexuellem Inhalt leicht umgeschrieben. Ab iOS 15.3 müssen Kinder zudem nun zweimal auf den expliziten Inhalt tippen, um diesen anzuzeigen. Eine kleine Randnotiz ist noch der Bugfix in Zusammenhang mit dem Bearbeiten von Erinnerungen in der Kurzbefehle-App Wert.