„Privacy. That’s iPhone“: Mit diesem Slogan wirbt Apple damit, beim Schutz der Privatsphäre der Nutzer ganz genau hinzuschauen. Das dies vor allem für andere aber nicht für Apple selbst gilt, will nun ein Sicherheitsforscher im Rahmen einer Analyse herausgefunden haben. So soll das Unternehmen Nutzerdaten auch dann sammeln, wenn dies von den Usern explizit abgelehnt wurde.
Auch ohne Zustimmung: Apple soll jeden Schritt tracken
Eine ziemlich pikante Entdeckung, die der Sicherheitsforscher Tommy Mysk da gemacht haben will. Nachdem dieser zuvor bereits aufgedeckt hatte, dass viele Apple-Apps VPN-Verbindungen ignorieren und Daten an Apple-Server schicken, soll der iPhone-Hersteller nun auch noch Nutzerdaten abgreifen, selbst wenn das beim initialen Einrichtungsprozess am iPhone untersagt wurde. Demnach soll es keine Rolle spielen, ob man dem Sammeln der Analysedaten zugestimmt hat oder nicht. Die Informationen, die theoretisch dazu verwendet werden können, den Nutzer und das Gerät zu identifizieren, landen trotzdem bei Apple. In diesem Zusammenhang ist sogar von „schockierenden Datenmengen“ die Rede.
In der App Store App z. B. soll wohl jede Suche, jede Werbung, die man sich anschaut und sogar die Zeit, die man auf einer App-Seite verbringt, registriert und an Cupertino geschickt werden. Je nachdem, welche Apps man sich anschaut, können so natürlich auch sensible und private Informationen in die Hände des iPhone-Herstellers gelangen, wie etwa Daten, die auf die sexuelle Orientierung, religiöse Überzeugung oder Gesundheit eines Nutzers schließen lassen. Das gleiche Verhalten soll Apple laut Mysk zudem auch in der Apple Music-, Apple TV-, Bücher- und Aktien-App an den Tag legen. Auf diese Weise könnte Apple z. B. erfahren, welche Aktien man verfolgt und oder über welche Papiere man sich informiert hat.
Das heimliche Tracking hat Apple in Kalifornien nun sogar eine Sammelklage beschert, in welcher dem Unternemen die Täuschung der Nutzer zur Last gelegt wird. Angesichts der Versprechungen, die Apple den Nutzern mit Blick auf den Schutz persönlicher Daten macht, sind das in der Tat brisante Anschuldigungen. Geäußert hat sich Apple zu den Vorwürfen bisweilen noch nicht.