Als iPhone-Nutzer ist man dieser Tage auch im App Store nicht vor Betrügereien gefeit. Trotz vermeintlich hoher Sicherheitsstandards in Apples App Shop, zirkulieren dort zahlreiche Apps, die unbedarfte Nutzer in überteuerte Abos locken wollen. Auch ein Jahr nach Bekanntwerden des Problems treiben noch immer über 80 schadhafte Apps ihr Unwesen im App Store und machen Umsätze in Millionenhöhe. Apple weiß offenbar Bescheid, schaut aber weiterhin untätig zu.
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App Store: Über 80 Schad-Apps immer noch verfügbar
Im März 2021 nahmen die Sicherheitsexperten des Softwareherstellers Avast den App Store im Rahmen einer Untersuchung unter die Lupe und fanden bei ihren Recherchen über 130 sogenannter „Fleeceware“-Apps. Was im ersten Moment so kuschelig klingt, kann für iPhone-Nutzer und deren Portemonnaie unangenehme Folgen haben. Denn die schadhaften Anwendungen verfolgen das Ziel, ihren Opfern mittels teurer Abonnements das Geld aus der Tasche zu ziehen. Den Anfang macht in der Regel ein harmloses Probeabo, das sich nach Ablauf schnell als Kostenfalle entpuppt.
Ins Visier solcher Apps geraten meist Nutzer, die mit der Funktionsweise von App-Abonnements nicht besonders vertraut sind. Die Abos bescheren den App-Entwicklern dann hohe wiederkehrende Einnahmen, während die Geschädigten meist gar nicht wissen, dass sie in einer Abo-Falle stecken und regelmäßig zahlen. Bei den schädlichen Apps handelt es sich oft um Anwendungen aus den Bereichen Bildbearbeitung, Kamerafilter, Wahrsagerei, Quizspiele, Musikinstrumente, QR-Code- und PDF-Leser und „Schleim-Simulatoren“. Die komplette Liste der schwarzen Schafe im App Store könnt ihr euch hier zu Gemüte führen.
Laut eines aktuellen Berichts von vpncheck sollen von den einst 134 Apps immer noch 84 betrügerische Apps im App Store verfügbar sein und allein im Juni 2022 über 7 Millionen Downloads gezählt haben. In nur einem Monat sollen die Apps so einen Umsatz von 8,6 Millionen US-Dollar generiert haben. Aufs ganze Jahr gesehen ergibt sich daraus ein Umsatz von mehr als 103 Millionen US-Dollar, den die Schadsoftware erwirtschaftet. Pikant: Apple verdient bekanntlich mit und knapst sich 30 Prozent von der „Beute“ ab. Warum sich Apples Engagement bei der Beseitigung der Fleeceware hier nach wie vor in Grenzen hält, kann nur gemutmaßt werden.
Fleeceware: So checkt ihr, ob ihr betroffen seid
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr einer solchen Betrüger-App bereits auf den Leim gegangen seid, solltet ihr einen kurzen Blick in die Abo-Einstellungen auf eurem iPhone werfen.
Geht dazu in die Einstellungen-App, tippt oben auf euren Namen und wählt den Punkt „Abonnements“. Falls ihr hier eine App entdeckt, die da nichts verloren hat, tippt den Eintrag an und kündigt das Abo auf der nächsten Seite. Dieser Schritt ist zwingend notwendig, denn ein reines Löschen der App reicht nicht hier aus, um das ungewollte Abo loszuwerden.