In Insider-Kreisen gilt es als beschlossene Sache, dass Apple das neue iPhone 15 mit einem USB-C- anstelle des klassischen Lightning-Anschlusses ausstatten wird. Auch die Hinweise darauf, dass Apple den Umstieg mit dem iPhone 15 vollzieht, verdichten sich immer mehr. Doch was bedeutet der Switch für uns iPhone-Nutzer und welche Vor- und Nachteile ergeben sich dadurch? Ein kurzer Überblick.
Gurman: Alle vier iPhone 15 Modelle mit USB-C
Am 12. September wird Apple bei seinem jährlichen Special Event das neue iPhone 15 vorstellen. Schon seit längerer Zeit wird gemunkelt, dass der Hersteller die nächste iPhone-Generation auch mit einem USB-C-Anschluss ausrüsten wird und den aktuellen Lightning-Port in Rente schickt. Das Gerücht kommt nicht von ungefähr, denn die EU hat sich zuletzt auf USB-C als einheitlichen Ladestandard für elektronische Kleingeräte geeinigt und ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Demnach müssen Hersteller, die Smartphones, Tablets, Kameras, etc. in der europäischen Union verkaufen, ihre Geräte bis spätestens Dezember 2024 mit einem USB-C-Stecker ausstatten.
Im Gegensatz zu den meisten Smartphone-Herstellern – wie etwa Samsung, Honor, Xiaomi oder Google, die schon länger auf USB-C setzen – hält Apple nach wie vor an seinem eigenen Lightning-Standard fest. Einerseits verständlich, da der Verkauf der hauseigenen Ladelösung für Apple ein lukratives Geschäft darstellt. Andereseits wundert man sich, warum Cupertino seinem Vorzeige-Smartphone bislang nicht die Vorteile des Ladens via USB-C spendiert hat. Nun hat sich einmal mehr der gut informierte Apple-Insider Mark Gurman in seinem „Power On“-Newsletter zu Wort gemeldet und die Einführung des USB-C-Anschlusses beim iPhone 15 in Aussicht gestellt. Das hätte folgende Vorteile:
- Ein einziges Ladekabel für iPhones, Macs und iPads
- Deutlich höhere Datenübertragungsraten beim Transfer von Fotos und Videos
- Deutlich schnellere Ladegeschwindigkeiten
- Kompatibilität mit den Ladegeräten von Nicht-Apple-Geräten
Nicht alle Geräte profitieren
Gurman zufolge sollen die Vorzüge der USB-C-Technik allen vier Modellen – sprich dem iPhone 15, iPhone 15 Plus, iPhone 15 Pro sowie dem iPhone 15 Pro Max – zuteilwerden. Allerdings nicht in demselben Ausmaß, wie einige andere Leaker behaupten. So nutzt Apple wohl auch den Ladeanschluss, um die Trennung von Standard- und Pro-Fraktion weiter voranzutreiben.
Laut eines Berichts des bekannten Apple-Ananylsten Ming-Chi Kuo sollen die Basis-Modelle (iPhone 15 und iPhone 15 Plus) nur USB 2.0 Datenübertragungsgeschwindikeiten und damit maximal 480 Mbit/s unterstützen. Also genau wie Lightning auch schon. Die Pro-Modelle hingegen sollen in der Lage sein, Daten mit Geschwindigkeiten zwischen 20 Gbit/s (USB-C 3.2) und 40 Gbit/s (Thunderbolt 3) durchs Kabel zu jagen.
(5/7)
My latest survey indicates all 2H23 new iPhones will abandon Lightning and change to USB-C, but only two high-end models (15 Pro & 15 Pro Max) will support the wired high-speed transfer, and the two standard ones (15 & 15 15 Plus) still support USB 2.0 same as Lightning.— 郭明錤 (Ming-Chi Kuo) (@mingchikuo) November 17, 2022
Eine weitere Einschränkung erwartet zudem die Besitzer von Drittanbieterkabel, die nicht im Rahmen des MFi-Programms von Apple zertifiziert sind. Hier könnte Apple softwareseitig bei der Lade- und Datenübertragungsgeschwindigkeit auf die Bremse treten. Zumindest behauptet das der in aller Regel gut informierte Leaker ShrimpApplePro.
Cables w no MFI will be software limited in data and charging speed
— ShrimpApplePro 🍤 (@VNchocoTaco) February 28, 2023
Wer sich also ein iPhone 15 zulegt und dieses mit seinem alten nicht zertifizierten (wenn auch guten) Drittanbieterkabel laden möchte, könnte das Nachsehen haben. Demnach wird nur die offizielle Apple-Strippe oder ein Ladekabel mit MFi-Lizenz die volle Leistung abrufen können. Das könnte für viele Nutzer bedeuten, dass sie zusätzlich ins Portemonnaie greifen müssten, um das volle Potenzial ihres High-End-iPhones ausschöpfen zu können.