Nr. 1 im App Store: Vorsicht vor China-App „Temu“

News: 23.08.2023, 13 Uhr • Lesezeit: 3 Minuten

Temu-App LogoDie chinesische Shopping-App „Temu“ lockt derzeit Nutzer mit einem besonderen Versprechen in den Kaufrausch: sich beim Einkaufen wie ein Milliardär fühlen. Möglich machen das ultraniedrige Preise für Produkte aus den unterschiedlichsten Kategorien. Mit Erfolg, denn die Schnäppchen-App hat es mittlerweile auf Platz 1 der App Store Charts geschafft. Die Verbraucherzentrale NRW hat nun einen prüfenden Blick auf die Hype-App geworfen und mahnt zur Vorsicht.

Schnäppchen-App „Temu“ stürmt die Charts

Derzeit feiert die chinesische Shopping-Plattform „Temu“ dank extremer Billigpreise große Erfolge und hat sogar schon die Spitzenposition im App Store erobert. Die Strategie, Produkte aus allerlei Bereichen zum besonders günstigen – fast schon grotesk niedrigen – Kurs anzubieten, scheint aufzugehen. Von Kleidung über Elektronik bis hin zu Möbeln und Haushaltsgeräten findet man hier alles, was das Herz begehrt. So kann man z. B. AirPods-artige Bluetooth-Kopfhörer schon für rund 6 € abstauben oder eine verdächtig nach Apple Watch Ultra ausschauende Smartwatch für schlappe 16 € schießen. On top gibt es zusätzliche Rabatte und kostenlosen Versand – Amazon dürfte nervös werden.

‎Temu: Shoppe wie Milliardäre
‎Temu: Shoppe wie Milliardäre
Entwickler: Temu
Preis: Kostenlos

Die App ist voll von Artikeln, die normalerweise ein Vielfaches dessen kosten, was hier verlangt wird. Dass die Sache einen Haken haben muss, gebietet schon der gesunde Menschenverstand. Die Verbraucherzentrale NRW hat das Angebot nun genauer unter die Lupe genommen und verrät, was man beim Einkauf auf Temu beachten sollte.

Verbraucherzentrale weist auf Gefahren hin

Zunächst einmal stellt Temu nur den Marktplatz zur Verfügung, auf dem Händler ihre Produkte anbieten können. Mit den Artikeln selbst hat der Betreiber nichts zu tun und kontrolliert diese auch nicht. Den Spitzenbewertungen sollte man daher nicht unbedingt viel Glauben schenken. Als Käufer kann man sich vor der Bestellung so nicht sicher sein, was einen im Hinblick auf die Qualität der Ware letztendlich erwartet. Zudem handelt es sich bei den angebotenen Produkten offensichtlich um No-Name-Artikel, was bei diesen Preisen aber auf der Hand liegt.

Auf Bewertungsportalen werden oftmals die schlechte Qualität der Waren, nicht erhaltene Sendungen und ein schlecht erreichbarer Kundenservice von den Kunden kritisiert. Zudem zeigte ein Probeeinkauf von 20 Artikeln des WDR-Magazins Servicezeit, dass einige Produkte den langen Transportweg aus Fernost nicht unbeschadet überstehen. Elektronische Geräte kamen außerdem ohne der in der EU verpflichtenden CE-Kennzeichung. Damit bescheinigt ein Händler i.d.R. ein Produkt geprüft zu haben und sich an alle EU-Vorgaben hinsichtlich Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz zu halten.

Temu-App Screenshots

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass beim Einkauf auf Temu zusätzliche Steuern und Zollgebühren entsehen können. Zwar wird Zoll erst ab einem Sachwert von 150 € erhoben, es können jedoch Einfuhrsteuern schon bei geringeren Beträgen anfallen. Außerdem ist mit langen Lieferzeiten zu rechnen und Kundenbewertungen sollten immer kritisch überprüft werden. Nicht zu unterschätzen ist auch der Datenhunger der Temu-App. Das Standorttracking sowie der Zugriff auf Kontakte, Werbe-ID, Fotos und Mikrofon sollten in den Smartphone-Einstellungen deaktiviert werden. Zu guter Letzt sollte man sich überlegen, ob man der Umwelt nicht etwas Gutes tut und einfach auf die weit gelieferte Ware aus China verzichtet.

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